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Speed-Review on Point zu »Der Pfau« von Isabel Bogdan (Hörbuch) | Ein verrückter Pfau in den schottischen Highlands

»Der Pfau« von Isabel Bogdan war ein Lesemuss für mich. Denn nachdem mich das Drama »Laufen« von der deutschen Autorin vor einigen Monaten stark beeindruckt hat, wollte ich weitere Werke von ihr lesen. Obwohl in meinem Fall passt lesen nicht ganz. Wie bei »Laufen« auch griff ich nämlich wiederholt zum Hörbuch. Dieses Mal gab es viel zu Lachen und das nicht nur wegen des genialen Vorlesers. Mein persönliches Lese-Hör-Erlebnis ergründe ich in dieser Speed-Review on point.

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Kurzbeschreibung:

Eine subtile Komödie in den schottischen Highlands – very british! Ein charmant heruntergekommener Landsitz, auf dem ein Pfau verrücktspielt, eine Gruppe Banker beim Teambuilding, eine ambitionierte Psychologin, eine schwungvolle Haushälterin mit gebrochenem Arm, eine patente Köchin, Lord und Lady McIntosh, die alles unter einen Hut bringen müssen, dazu jede Menge Tiere – da weiß bald niemand mehr, was eigentlich passiert ist.

© Bild-/Textquelle: Kiepenheuer & Witsch

Originaltitel: Der Pfau ǀ Autor: Isabel Bogdan ǀ Veröffentlichung: 18. Februar 2016 ǀ Verlag: Kiepenheuer & Witsch ǀ Hardcover: 256 Seiten ǀ ISBN: 978-3-462-04800-1 ǀ Preis: 18,99 €

  • Die Story: Die Verlagsbeschreibung bringt es gut auf den Punkt. Die Geschichte um einen verrückt gewordenen Pfau ist tatsächlich very british und punktete bei mir vor allem durch den trockenen Humor. Wobei sich an der einen oder anderen Stelle im Roman schon mal der/die Tierschützerin in einem zu Wort melden kann. »Der Pfau« ist hier wahrlich Programm und sorgt für ein spitzfindiges Lesevergnügen, aufgrund von Gewissensbissen und Geheimniskrämereien.
  • Die Erzählweise: Isabel Bogdan bedient sich des allwissenden Erzählers. Als Leser/in bekommt man so einen exklusiven Einblick in die Gedanken des gesamten (grob skizzierten) Personals – sogar in das Innenleben von Hund Mervyn. Perfekt gewählt! Denn diese Geschichte funktioniert gerade dadurch, dass man als Leser/in weiß, was in den einzelnen Romanfiguren vorgeht. So ist man stets im Bilde darüber, was die anderen Protagonisten (noch) nicht wissen und zum Teil auch nie erfahren werden.

Einer der Pfauen war verrückt geworden. Vielleicht sah er auch nur schlecht, jedenfalls hielt er mit einem Mal alles, was blau war und glänzte, für Konkurrenz auf dem Heiratsmarkt.

Zitat aus Seite 7 »Der Pfau» von Isabel Bogdan
  • Die Hauptfigur(en): Sind schon eine Ansammlung von Charakter-/Stereotypen wie man sie wohl in jeder Firma findet, zumindest was die Teilnehmer des Teambuildings betrifft (z. B. die Chefin = Kontrollfreak, der Analytiker/Alleskönner, der Verweigerer etc.). Gerade dieses typische Agieren während der Gruppenaufgaben empfand ich als höchst unterhaltsam und authentisch. Ebenfalls erfrischend: Die Gastgeber Lord und Lady McIntosh, die sich gerne über die Eigenarten der Großstädter amüsieren.
  • Das Setting: Der Leser ist zu Gast in den schottischen Highlands, in einem Herrenhaus, das dringend einer Sanierung bedarf. Die Gäste erwartet in den nahen gelegenen Cottages kein Luxus. Dafür Natur soweit das Auge reicht. Ohne WLAN Anschluss und mit mäßigem Netzempfang. Der perfekte Ort zum Relaxen und in sich gehen also. Wo kann ich buchen?
  • Mein Highlight: Die Auflösung bzw. der letzte (Ab)Satz. Hier weiß man dann auch, wozu der leicht ausholende Einstieg in die Geschichte gut ist. Ich liebe es! Ich denke aber auch, dass es nicht jedem so gehen wird. Ich persönlich empfehle das Hörbuch. Muss ich zu Christoph Maria Herbst als Vorleser noch viel sagen? Für mich ist er nicht nur ein überzeugender Schauspieler, sondern auch ein genialer Synchronsprecher, der den britischen Humor des Romans perfekt rüberbringt. Ganz großes Hörkino!

Fazit:


In »Der Pfau« sorgt Unwissenheit für amüsante Unterhaltung in den schottischen Highlands. Die Hörbuchversion profitiert überdies durch die heitere Stimmen-Performance von Christoph Maria Herbst.


Weitere Bücher der Autorin:

Laufen ǀ Sachen machen. Was ich immer schon tun wollte

Transparente Information:
Die Buchbesprechung bezieht sich auf ein selbstgekauftes Buch und die Anzeige in der Produktinformation auf den Verlagslink, da dort das Buch zum Direktkauf angeboten wird. Ich selbst verdiene keinen Cent mit der Verlinkung. Überdies bilde ich mir stets meine eigene Meinung und tue diese auch unbeeinflusst kund.

© Buchrezension by www.filimure.de | Autorin: Doreen

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