Buchrezension zu »Offline ist es nass, wenn’s regnet« von Jessi Kirby ǀ Ein lesenswertes Offline-Abenteuer mit emotionalen Höhen und Tiefen
| © Buchcover: Loewe Verlag | Auf der Homepage des Loewe Verlages wird das inzwischen sechste Jugendbuch von Jessi Kirby als "Digital-Detox"-Roman vermarktet. Doch wie es für Romane von Jessi Kirby nicht unüblich ist, spielen, neben der digitalen Entgiftung in "Offline ist es nass, wenn's regnet", natürlich auch Themen wie Trauer und Verlustbewältigung eine gewichtige Rolle – obwohl der Roman diesbezüglich ursprünglich anders geplant war, wie die Autorin in ihrer bewegenden Danksagung mitteilt.
Buchrezension zu »Das Schloss in den Wolken« von Lucy Maud Montgomery ǀ Ein kanadischer Klassiker über gesellschaftliche Zwänge und weibliche Selbstbestimmung
| © Buchcover: Carlsen Verlag | Dies ist mein erster Roman der kanadischen Autorin Lucy Maud Montgomery, die mir zuvor unbekannt war. Dabei lächelte mich Montgomerys erfolgreiche Buchreihe um "Anne auf Green Gables" des Öfteren bei Netflix an – verfilmt als Serie (aktuell zwei Staffeln) unter dem Titel "ANNE WITH AN E". Umso verwunderlicher ist es, dass die Übersetzung von "The Blue Castle" lange auf sich warten ließ. Der kanadische Klassiker aus dem Jahre 1926 erschien in Deutschland nämlich erstmals 2015 beim Königskinder Verlag (ehemaliges Carlsen Imprint), übersetzt von Nadine Püschel. Und das Ergebnis liest sich fabelhaft!
Buchrezension zu »Ich würde dich so gerne küssen« von Patrycja Spychalski ǀ Kein 08/15 Jugendroman, in dem die Liebe zur Musik in Berliner Großstadtatmosphäre zelebriert wird
| © Buchcover: cbt Verlag | Ich sage es gleich, ganz gerade heraus und mit der frisch entdeckten Freiheit in meinem Herzen: dieses Buch ist vielleicht nicht perfekt. Die Charaktere waren widersprüchlicher als eine Nonne in einem Beate Uhse Shop und im Grunde genommen passiert nicht viel, außer kettenrauchenden Partys/Gesprächen in verschiedenen Locations von Berlin oder in der umfunktionierten Single WG. Dennoch schlug ich die letzte Seite mit einem zufriedenen Gefühl zu. Die Zauberworte lauten: grenzenlose Freiheit, die Liebe zur Musik und kitschfreie Zone! Dabei bin ich mir durchaus gewiss, dass Patrycja Spychalski mit ihrem Debütroman nicht jedermanns Geschmack treffen dürfte. Meinen schon!
Buchrezension zu »Im Schatten deines Herzens« von Kerstin Arbogast ǀ Eine fabelhafte Geschichte mit Schatten, die dennoch das Herz berühren kann
| © Buchcover: Drachenmond Verlag | Düster, märchenhaft und atmosphärisch. Mit dieser gelungenen Mischung konnte mich Kerstin Arbogast Debütroman "Im Schatten deines Herzens" - nebst kleiner Schatten in meinem Leserherzen - nachhaltig verzaubern. Im realen Leben eigentlich keine Pferdnärrin zog mich die Geschichte um eine wilde Stute, einen besessenen Zirkusjungen und eine schüchterne Büchernärrin dennoch rasch ins Reich märchenhafter Begegnungen und unerreichter Idealvorstellungen. Die Geschichte wird abwechselnd aus drei Ich-Perspektiven erzählt...
Buchrezension zu »Türkisgrüner Winter« (Emely und Elyas 2) von Carina Bartsch|Eine emotionale und wortwitzige Fortsetzung fürs Herz
| © Buchcover: rororo Verlag | Man war das furchtbar! Also jetzt nicht das Buch, sondern die extrem lange Wartezeit von circa fünf Tagen, die ich erst einmal überstehen musste, nachdem ich Carina Bartsch Debütroman »Kirschroter Sommer« vor einigen Jahren skeptisch begann und schließlich begeistert beendet hatte. Der Haken: der fiese wie abrupte Cliffhanger! Mein Glück also, dass ich reichlich spät in diese bittersüße Lovestory um Emely und Elyas reingeblättert habe und die Fortsetzung »Türkisgrüner Winter« somit rasch in greifbare Nähe rückte - damals noch in der selbstverlegten eBook-Version der Autorin.
Buchrezension zu »Alice, wie Daniel sie sah« von Sarah Butler ǀ Ein Gefühlskarussell aus bunt gedachten Worten und weitschweifenden Gedankengängen
| © Buchcover: Droemer Knaur | Auf diesen Roman habe ich mich vor einiger Zeit sehr gefreut! Gute Gründe: Das wunderschöne Buchcover, das einem auf Anhieb ein Gefühl von Freiheit vermittelt und die vielversprechende Inhaltsangabe, die ein kreativ ausgearbeitetes Vater-Tochter-Drama erahnen lässt. Dazu noch integriert in die Kulisse der sehenswerten englischen Hauptstadt London – wie man in der Danksagung später erfährt, eine Liebeserklärung an die achtjährige, damalige Wahlheimat der Autorin – versprach ich mir einen außergewöhnlichen wie innovativen Roman. Und tatsächlich! "Alice, wie Daniel sie sah" lässt sich in keine Schublade pressen und besticht durch eine ausgefallene Grundidee, konnte mich in seiner Gänze aber leider nur bedingt mitreißen.